Du lieber Himmel, war das ein Ritt! Am Mittwoch hatte ich meinen allerersten Fernsehauftritt – und das gleich live im ARD Buffet. Es war unglaublich spannend, nervenaufreibend und als es vorbei war ein wahnsinnig tolles Gefühl. Man muss sich bloß erst noch an seine eigene Visage im Fernsehen gewöhnen… das ist schon komisch seine eigene Stimme zu hören und zu sehen, wie man von anderen gesehen wird.
Nicht, dass wir zu Hause nicht auch das ein oder andere Video drehen, vom Familienalltag mit Kinder und Co. Aber, es ist natürlich noch mal ganz was anderes, wenn man vorher geschminkt und frisiert wird, jemand über die Klamotte bügelt und das ganz einmal durchgeprobt wird…
Leider habe ich kein einziges Foto gemacht 🙁 Mein Handy spinnt momentan total rum, ich kann keine Bilder damit schießen und meine Spiegelreflex ist einfach eine Nummer zu wuchtig. Außerdem war ich so aufgeregt und alles ging so wahnsinnig schnell, dass ich wahrscheinlich gar nicht dazu gekommen wäre Fotos zu machen. Aber, wenn ihr Neugierig seid, Lisa von Mein Feenstaub hat das auch alles durchgemacht und hatte Zeit zu fotografieren, also hüpft mal rüber und schaut euch dort die „behind-the-scenes“ Fotos an.
Aber, erzählen kann ich ja ein bisschen, ne? Also, von vorne: Am Dienstag Nachmittag bin ich in den ICE nach Baden-Baden gestiegen. Dort angekommen habe ich mir ein Taxi gerufen, dass mich direkt zum SWR gebracht hat. An der Pforte wurde ich schon von Andrea, der zuständigen Redakteurin erwartet. Schnurstracks ging es ins Studio, naja, so ein Fernsehsender gleicht eher einem Labyrinth, hätte man mich dort ausgesetzt würde ich wohl immer noch in den unendlichen Gängen, Garderoben, Studios und Werkstätten herumirren…
Dort traf ich den Regisseur der gerade abgedrehten Sendung Kaffee oder Tee, der mit mir das Kameratraining gemacht hat. Das hört sich jetzt spannender an, als es ist. Eigentlich haben wir nur den Ablauf einmal durchgespielt und er hat mir nützliche Tipps gegeben, wie: alles viel langsamer machen, als du es normalerweise machen würdest und nicht dozieren, also die Zuschauer mit Du, Wir, Ich ansprechen und nicht mit „man“ (statt: jetzt nimmt man die Latte und sägt sie zurecht, sollte ich sagen: jetzt nehmen wir die Latte und sägen sie zurecht etc.). Außerdem habe ich alle meine Bastelutensilien schon mal zurecht gelegt und vorbereitet.
Und in so einem Studio gibt es strenge Vorschriften! Hätte ich mit meiner Stichsäge arbeiten wollen, so hätte diese vorher von einem TÜV-Menschen geprüft und freigegeben werden müssen, hätte ich das Paracord tatsächlich vor der Kamera anflämmen wollen, dann hätte ein Feuerwehrmann daneben stehen müssen. Außerdem darf nirgendwo „Werbung“ zu sehen sein, also vorher schön die Farbtuben und den Zollstock mit Aufklebern abkleben…
Nach dem Training fühlte ich mich schon ein bisschen besser – immerhin hatte ich jetzt das Studio schon mal gesehen. Deshalb hatte ich auch eine einigermaßen ruhige Nacht im Hotel. Am nächsten Tag ging dann gleich nach dem Frühstück zurück in den Sender. Jetzt machte sich die Aufregung doch langsam breit. Im SWR bekam ich dann erst mal meine eigene Garderobe. Eine nette Dame vom Kostüm checkte mit mir meine vier mitgebrachten Oberteile und wir entschieden uns für das graue. Hose und Shirt wurden sogar extra noch mal aufgebügelt!
Dann ging es in die Maske. Direkt neben Fatma, der wirklich super netten Moderatorin dieser Sendung, wurde ich gestylt. Für meine Verhältnisse war das echt ein Haufen Schminke und das obwohl es noch der „dezent-natürliche“ Look war, auf den ich getrimmt wurde. Die Haare wurden dann auch noch ganz professionell geflochten und mit Haarspray festgebombt. Und schon musste ich zur Probe.
Nachdem ich verkabelt war, spielte Fatma die ganze Sendung mit den verschiedenen Experten einmal durch – dabei werden noch offene Fragen geklärt und man bekommt ein Gefühl dafür, wieviel oder besser wie wenig Zeit man für seinen Auftritt hat.
Ja, und dann wurde es hektisch… noch drei Minuten… noch zwei Minuten… jetzt LIVE! Die erste halbe Stunde lief ganz normal – und dann kam die Sondersendung wegen des Anschlages in Paris dazwischen. Man, war das ein Chaos! Innerhalb von Sekunden musste Fatma sich einen Text ausdenken und die Sondersendung ankündigen, dann musste überlegt werden wo die fehlende Zeit wieder reingeholt werden kann… kurz stand im Raum, ich könnte rausgestrichen werden – SCHOCK! Aber dann durfte ich doch ran und hier siehst du, wie ich mich geschlagen habe:
Ich sage dir, so live im Fernsehen ist irre. Ich war die letzte, die sich selbst gesehen hat 😉 Und ich war so heilfroh, dass alles geklappt hat. Ich mich nicht verplappert habe oder hektisch gefuchtelt und mir die Stimme nicht weggeblieben ist. Ein Höllenritt eben!
Jetzt, wo es vorbei ist, sieht man das natürlich mit anderen Augen: waaaaaah, war das spannend, was für eine tolle Erfahrung – wann darf ich wiederkommen?
An dieser Stelle möchte ich mich auch noch mal gaaaaaaanz herzlich bei dir bedanken! Für die lieben Kommentare bei Facebook und hier auf dem Blog, für deinen Zuspruch und das Feedback und dass du mit mir mitgefiebert hast! Es tut echt gut zu wissen, dass so viele Menschen hinter mir stehen und mich supporten – DANKE!!!
Nächste Woche habe ich dann auch wieder Zeit und Muße mich bei den anderen Creadienstags-Künstlern umzutun, auf deinem Blog zu kommentieren oder auf deine netten Kommentare zu antworten – aber diesen Auftritt muss ich jetzt erst mal sacken lassen 😉
Ein wundertolles Wochenende, mach es dir schön und wir lesen uns am Dienstag!
xoxo Johanna