Letzte Woche habe ich einen ganz besonderen Job gehabt. Ich habe an einer Frankfurter Hauptschule einen Druckworkshop im Rahmen der Lernferien gemacht. Organisiert wurde das ganze vom KUBI (Verein für Kultur und Bildung e.V.) – vier Tage lang haben 21 Kinder in drei Workshops ihrer Kreativität freien lauf gelassen. Neben meiner Druckwerkstatt gab es noch eine Holzwerkstatt und eine Theaterwerkstatt.
Nach einem gemeinsamen Frühstück ging es los: sieben Mädchen, davon ein Inklusionskind mit Trisomie 21, und ein Junge haben sich in meiner Werkstatt eingefunden.
Am ersten Tag durften alle erst einmal die verschiedenen Drucktechniken ausprobieren. Dafür habe ich unterschiedliche Stempel und Schablonen mitgebracht. Danach sollten sich die Schüler Gedanken über ein mögliches Motiv machen.
Ohweh, da rauchten die Köpfe… es fiel den Jugendlichen wahnsinnig schwer frei zu arbeiten, ohne konkrete Vorgaben. Manche haben sogar ihre Entwürfe sofort wieder zerknüllt, weil sie angeblich nicht PERFEKT aussahen… was ich sehr schade finde. Am Ende hatte dann aber doch jeder etwas gefunden, das er/sie sich auf einem T-Shirt gedruckt vorstellen konnte. Am beliebtesten waren dabei Schnurrbärte und Schriftzüge.
Ganz besonders entzückend fand ich die Bilder des Inklusionskindes, sie hat einfach drauflos gemalt und wirklich tolle Zeichnungen zustande gebracht!
Am zweiten Tag ging es dann an die Umsetzung der Entwürfe. Drei verschieden Techniken standen zur Auswahl:
- eine Schablone ausschneiden
- aus Moosgummi einen Stempel ausschneiden und auf Schaum kleben
- aus einer Stempelplatte (so etwas wie ein großer flacher Radiergummi) mittels Linolschnitt-Werkzeug einen Stempel schnitzen
Nach anfänglichen Schwierigkeiten wurde bald emsig geschnitzt und geschnippelt. Nach dem gemeinsamen Mittagessen durften die Schablonen und Stempel dann auf Probestoff getestet werden.
Am dritten Tag wurde es ernst – die T-Shirts mussten bedruckt werden. Manch einer zog ein langes Gesicht, weil natürlich nicht alles 100% PERFEKT aussah, so wie Im Laden auf der Stange… doch am Ende hatte dann jeder ein cooles T-Shirt gezaubert und alle waren zufrieden mit ihrer Leistung.
Am letzten Tag wurden die Ergebnisse aller Workshops vor Eltern und Mitschülern präsentiert. Stolz wurden die Shirts getragen und der Entstehungsprozess erklärt.
Mir hat es unheimlich Spaß gemacht mit den jungen Leuten zu arbeiten. Klar es war oft auch sehr anstrengend und es war viel Motivationsarbeit nötig um alle bei der Stange zu halten… aber mir ist mal wieder klar geworden wie wichtig kreatives Arbeiten ist! Nichts ist so befriedigend wie etwas Eigenes mit seinen eigenen Händen zu schaffen!
In diesem Sinne: be crative!!!
wiebke says
Kann ich nur unterschreiben. Wiebke