Da habe ich doch mal wieder ein echtes Scheusal auf dem Flohmarkt ergattert! „Aber, der Stoff ist doch so schön“ und „da lässt sich bestimmt was draus machen“ sind meine O-Töne als mein Mann genervt die Augen verdreht, weil ich schon wieder etwas vom Trödel anschleppe. Tja, diesmal habe ich wirklich was draus gemacht! Nämlich eine Pyjama-Hose für meine 5-jährige Tochter! Und weil noch so viel von dem schön flauschig-weichen, bunt getupften Flanell übrig war habe ich für ihre Puppe auch gleich noch eine Schlafanzugshose im Miniformat dazu geschneidert!
Meine Tochter war vollends begeistert und ich habe mich stark an die Nesthäkchen-Serie von früher erinnert gefühlt, in der die Puppe immer das gleiche Outfit trägt wie das kleine Nesthäkchen…
Kaum zu glauben, dass es wirklich nur eine halbe Stunde dauert so eine Hose zu nähen! Ich werde wohl gleich mal in Serienproduktion gehen, denn Stoffe habe ich wahrlich genug 😉 und bald auch wieder Zeit. Und damit ihr euren Kindern (ja, der Schnitt ist Unisex) auch mal eben eine neue Pyjama-Hose nähen könnt habe ich euch gleich den Schnitt und die Anleitung dafür zusammengebastelt! Bitte schön:
Zutaten:
- altes Nachthemd, Bettlaken oder anderen Stoff
- Klebeband
- breites Gummiband (ca. 2,5cm – 4cm)
- etwas Vlieseline H180
- Schere
- Nähmaschine
- Bügeleisen und -brett
- Sicherheitsnadel
- evtl. Ripsband o.Ä.
Das ist das Scheusal von Nachthemd aus dem superflauschigen Flanell mit dem coolen retro-punkte-Muster
Druckt das Schnittmuster Pyjamahose aus und klebt die einzelnen Blätter zusammen. Dann schneidet ihr das Schnittmuster aus. Legt den Stoff doppelt, so dass ihr eine lange Stoffbruchkante habt. Steckt den Schnitt auf den doppelt gelegten Stoff mit der Seite an der Stoffbruchkante.
Schneidet das Hosenbein zweimal mit +1cm Nahtzugabe zu, dabei oben etwa fünf Zentimeter für den Tunnelzug (je nachdem wie breit euer Gummiband ist) und unten drei Zentimeter für den Saum hinzugeben.
Dann näht ihr zuerst die Innenbeinnähte und versäubert die Nahtzugabe mit Zickzackstich oder einer Overlock-Maschine (beim Puppenschnitt reicht auch eine Bearbeitung mit der Zackenschere).
Danach näht ihr die Schrittnaht, diese ebenfalls versäubern, und dann die Hosenbeinsäume.
Bevor ihr den Tunnelzug näht, arbeitet ihr noch zwei Knopflöcher links und rechts neben die vordere Mittelnaht (um deren Position zu ermitteln schlagt ihr den oberen Rand zweimal um euer Gummiband und gebt noch 1cm hinzu). Zur Verstärkung empfiehlt es sich vorher an der Stelle für die Knopflöcher noch etwas Vlieseline H180 aufzubügeln.
Dann nehmt ihr den Bauchumfang des Kindes ab und kürzt das Gummi dementsprechend. Näht den Tunnelzug (erst 1cm nach innen umbügeln, dann einmal die Breite des Gummibands + 1cm wiederum nach innen umbügeln und über die Kante ,unter der die umgebügelten 1cm liegen, nähen) und lasst ca. 3cm Naht offen. Dadurch zieht ihr nun mit Hilfe einer Sicherheitsnadel das Gummiband und näht dessen Enden zusammen. Nahtöffnung schließen. Zuletzt zieht ihr durch die Knopflöcher noch ein Ripsband oder wie bei mir den Gürtel vom Nachthemd 😉
Die Puppenhose wir genau so genäht, bloß ohne den Schnickschnack mit Knopflöchern und Bindeband.
Viel Spaß beim nachnähen und strahlende Gesichter der Puppenmuttis wünscht euch
xoxo Johanna
P.S. Diese und viele andere tolle Ideen und DIY-Projekte seht ihr wie jeden Dienstag auf der Seite vom creadienstag!