Manche Projekte stehen bei mir schon ewig auf der To-Do-Liste. So wie dieser Haarturban. Gesehen habe ich so einen Wickelturban für nasse Haare bei einem meiner wöchentlichen Saunabesuche. Und dachte gleich: Wow, wie praktisch! Ich mühe mich nämlich immer mit einem normalen Handtuch-Turban ab. Sobald ich dann meine Beine abtrocknen will, löst sich das Ding aber leider immer auf und ich stehe mit nassen Haaren da, das Wasser tropft auf meinen gerade trocken gerubbelten Rücken und das Handtuch liegt auf dem Boden. Doof.
Als alte DIY-Tante dachte ich mir also – so einen tollen Turban, den nähe ich mir einfach schnell mal selbst. Das war vor etwa einem Jahr… Aber, als ich dann letzte Woche auf dem Flohmarkt über ein Frottee-Bademantel, aus den 60ern, mit supercoolem Retromuster, gestolpert bin wusste ich: Jetzt oder nie.
Ich habe mir also einen günstigen Turban im 1,- Euro Shop besorgt (furchtbares Teil aus Microfaser) und dann den Schnitt abgepaust und diesen dann leicht abgeändert (länger, breiter, höher). Außerdem habe ich meinem Turban noch ein seitliches Gummiband eingenäht – so sitzt er noch besser. Besonders hübsch finde ich übrigens das Detail mit dem Knopf – zusammen mit dem Haarband ein echt superpraktischer Verschluss.
Das brauchst du:
- ca. 1 m x 1,5 m leichter Frotteestoff (schön saugstark)
- 2 m Gummiband ca. 0,8 mm breit
- 1 Haargummi ohne Metall
- 1 Knopf ca. ø 2,5 cm
- Computer, Drucker, Druckerpapier DIN A4
- Klebestift
- Nähmaschine
- Schere
- Nähnadel
- Stecknadeln
- Sicherheitsnadel
Und so wird es gemacht:
- Drucke dir das PDF mit dem Schnittmuster in Originalgröße auf vier DIN A4 Seiten aus.
- Klebe die Einzelseiten an den Klebestellen mit Klebestift zusammen und schneide das Schnittmuster aus.
- Stecke den Schnitt mit Stecknadeln auf den doppelt liegenden Frotteestoff.
- Schneide den Stoff entlang des Schnittmusters ohne Nahzugabe zu.
- Lege die beiden Stoffteile rechts auf rechts aufeinander und nähe die kurvige Seite mit einem Geradstich zusammen. Versäubere die Nahtzugabe mit einem Zickzackstich oder mit einer Overlock-Maschine.
- Versäubere die gerade Kante mit einem Zickzack- oder Overlockstich und lege den Rand dann ca. 1,5 cm nach innen um. Mit Stecknadeln feststecken.
- Nun Nähst du in ca. 1 cm Abstand zum Rand mit Geradestich einmal die gesamte gerade Kante entlang – am Anfang und Ende der Naht das Verriegeln nicht vergessen.
- Nun hast du einen Tunnelzug, durch den du das Gummiband ziehen kannst. Dafür befestigst du eine Sicherheitsnadel an einem Ende des Gummibandes und ziehst dieses mit Hilfe der Sicherheitsnadel durch den Tunnel.
- Raffe den Tunnel etwas über das Gummi (nicht zu doll, sonst ist der Turban später unangenehm zu tragen – gerade so, dass etwas Spannung im Rand ist) und nähe das Gummi am Anfang und am Ende des Tunnels mit einem Tiegel fest.
- Knicke das spitze Ende des Turbans ca. 1,5 cm nach innen und lege das Haargummi in den Knick.
- Nähe oberhalb des Haargummis eine gerade Naht und befestige es so am Turban.
- Auf der anderen Seite des Turbans nähst du dann über der Naht den Knopf an.
- Fertig!
Ja und weil ja ganz bald Ostern ist und ich noch Stoffverschnitt hatte, habe ich aus einem kleinen Rest Frottee einen Turban fürs Osterei gebastelt. Jetzt haben gleich zwei Eierköpfe eine praktische Kopfbedeckung 😉
Für den Eierturban musst du natürlich nicht so einen Aufwand betreiben. Kein Versäubern, kein Gummiband und statt des Haarbandes kann man einfach ein bisschen normales Garn nehmen. Ein kleiner Knopf sieht aber auch hier ganz süß aus.
Jetzt überlege ich, ob ich für die Ostertafel nicht allen Frühstückseiern einen kleinen Turban und ein Gesicht verpasse. Wäre mal eine etwas andere Art von Eierwärmern – was denkst du? Zu albern?
Aber, vorher führe ich meinen Haarturban erst mal in die Sauna aus. Und dann zum Sport und danach ins Schwimmbad – juchuh!
Ich wünsche dir eine kreative Woche
P.S. Zu meinem Osterkartenpost läuft immer noch das Gewinnspiel, bei dem du Lisas tolles Buch „Nach Stich und Faden – Dekorative Stick-Ideen“ gewinnen kannst – probier doch dein Glück!
Rike says
Ne, ich finde den Eierturban ja sowas von knuffig! Und originell!
Danke für die Anleitung! Ich glaube, dass ist genau was ich für meine langen Locken brauche. Ich ärgere mich nämlich auch jedes Mal, wenn die nassen Haare wieder auf den Rücken oder später vielleicht aufs Sofa fällt.
LG Rike
Miss Herzfrisch says
Liebe Johanna,
das ist ja eine geniale Idee… die perfekte Lösung für lange Haare nach dem Duschen, besonders meine Tochter wird begeistert sein. Statt des Eis bekommt dann die Barbie gleich auch noch eins.
Vielen Dank und herzliche Grüße
Sabine
Anja Müller says
Liebe Johanna, meine Oma hatte so ein Ding in einem sehr ähnlichen Stoff , allerdings war es bei ihr farblich eine Mischung aus pinkigem Rot und Orange – sehr cool und eine tolle Erinnerung, da ich den Turban gern als Hängematte fur meine Puppe an den Wäscheständer geklammert habe . Viele Grüße Anja