Vielleicht hast du es ja sogar schon gesehen – ich war im Fernsehen! In der Sendung daheim&unterwegs vom WDR. Dort habe ich zwei verschiedene Foto-Transfer Techniken gezeigt, mit denen man Urlaubsfotos mal etwas anders in Szene setzen kann. Ich habe deswegen echt Blut und Wasser geschwitzt… diese Sendungen sind nämlich immer LIVE!
Noch dazu hatte ich diese Techniken erst ein paar mal ausprobiert und musste – nachdem ich das Thema zugesagt hatte – feststellen, dass es gar nicht so einfach ist wirklich PERFEKTE Ergebnisse zu erzielen. Und so habe ich bis zum Vortag der Sendung an meinen Kistchen und Tellern gefeilt.
Ich habe dabei so ziemlich jeden Fehler gemacht, den man beim Foto-Transfer machen kann… vom falschen Druckerpapier, über zu raue Oberflächen, nicht lange genug trocknen lassen, bis hin zum falschen Öl. Das hat mich unheimlich Nerven gekostet, aber am Ende (und somit auch in der Sendung) konnte ich den Zuschauern wirklich richtig gute Tipps geben. Und das wiederum hat echt Spaß gemacht.
Willst du die Sendung sehen? Es gibt sie noch ein Jahr lang in der Mediathek zum Gucken – hier habe ich den Beitrag noch mal für dich verlinkt, dann brauchst du nicht zu suchen 😉
Ich sehe und vor allem höre mich gar nicht gerne im Fernsehen. Und natürlich denkt man nacher „ach-hätte-ich-das-mal-lieber“ … anders gesagt, anders gezeigt, anders geschaut, anders … (hier bitte jede Möglichkeit es anders gemacht zu haben einsetzen). Aber es ist ja nun mal live und da wird nix geschönt, weggeschnitten oder noch mal gemacht.
Naja, geschönt haben sie schon ein bisschen. So viel Make-up trage ich sonst nie! Und mein sonst etwas spärlicher Dutt wurde in der Maske zu einem hübschen Vogelnest auftoupiert. Mit einer kleinen Tiara wäre das glatt als Brautfrisur durchgegangen. Gnihihi.
So, und jetzt zeige ich dir mal, was ich da schönes gebastelt habe im Fernsehen. Zuerst habe ich ein aktuelles Urlaubsfoto von mir und meiner Familie auf eine Holzkiste übertragen, und das geht so:
Lavendeldruck auf Holz
Das brauchst du:
- unbehandeltes Holzkistchen
- Laser-Ausdruck eines Fotos in der Größe des Kistendeckels
- Lavendelöl (Orangenöl funktioniert auch!)
- Pinsel
- Washi-Tape
- kleine Schüssel
- Rakel (kann auch eine ausgediente Scheckkarte, ein Pfannenwender oder ein Geodreieck sein)
Anleitung:
- Lege den Laserausdruck mit der bedruckten Seite nach oben vor dich. Platziere dann den Deckel deines Holzkistchens darauf.
- Befestige die Seiten des Ausdrucks mit etwas Washi-Tape möglichst stramm an dem Kästchen, so dass er nicht mehr verrutschen kann.
- Drehe das Kästchen um, so dass der Deckel mit dem Ausdruck darauf vor dir liegt.
- Gebe etwas Öl in das Schälchen und pinsele dann vorsichtig den Ausdruck mit Lavendelöl ein. Verwende nicht zu viel Öl, da der Ausdruck sonst bei der Übertragung auf das Holz „verschwimmt“.
- Lass das Öl kurz einwirken. Dann beginnst du mit deinem Rakel über den Ausdruck zu reiben. Denke dabei auch an die Ränder und Ecken. Kräftig in alle Richtungen reiben – so überträgt sich die Tonerfarbe auf das Holz.
- Schaue vorsichtig unter deinen Ausdruck, ob das Ergebnis schon zufriedenstellend ist, Wenn nicht: weiter rubbeln! Wenn doch, dann kannst du den Ausdruck vom Holzkästchen entfernen. Mein Tipp: Arbeite am besten im Freien oder einem gut belüfteten Raum, denn das Lavendelöl ist sehr geruchsintensiv.
Möchtest du Fotos mit Schriftzeichen oder Zahlen verwenden, denke daran sie Spiegelverkehrt auszudrucken, damit die Schrift später auf dem Kästchen lesbar ist.
Bei dieser Technik ist es besonders wichtig, dass das Papier, auf dem der Laserdruck ausgedruckt wird auf der Rückseite nicht beschichtet ist, also auf gar keinen Fall Fotopapier verwenden! Möglichst einfaches Papier, das nicht so dick ist, ist perfekt. Das Öl soll nämlich von hinten durch das Papier durchdringen, und das geht nicht, wenn es beschichtet ist.
Außerdem solltest du das Holzteil vorher mit etwas feinem Schleifpapier abschleifen, sonst bekommst du einen ziemlich rauen, Shabby-Chic Look, weil die Holzmaserung durchkommt. Wenn es genau das ist, was du möchtest, kannst du den Effekt auch mit einer Drahtbürste verstärken. Vintage ist doch gerade „in“ oder?
Als zweite Technik zeige ich dir die Foto-Transfer-Technik mit einem bestimmten Medium, das man mittlerweile von vielen verschiedenen Herstellern bekommen kann. Ich habe mit dem Chalky-Finish Transfer Medium von Rayher* die besten Ergebnisse erzielt – vor allem auf Glas und Porzellan.
Foto-Transfer auf Porzellan und Glas
Das brauchst du:
- Teller (weiss oder helle Pastellfarbe)
- Laser-Ausdruck des gewünschten Motives in der richtigen Größe
- Foto-Transfer Medium transparent*
- Klebstofflack*
- Pinsel
- Zirkel
- Lineal
- Schere
- Selbstklebender Tellerhaken zum Aufhängen
- Zeitung o.Ä. zum Unterlegen
Anleitung:
- Lege den Teller vor dich und messe mit dem Zirkel den Durchmesser des zu gestaltenden Teiles. Achte dabei darauf, dass der Teller möglichst eben ist und kein Relief aufweist.
- Lege den Zirkel an ein Lineal und bestimme den Radius des Kreises (halbiere den Durchmesser).
- Platziere die Zirkelspitze so auf dem Laserausdruck und ziehe einen Kreis um den Teil des Bildes, dass su auf dem Teller übertragne möchtest.
- Schneide den Kreis mit einer Schere aus dem Papier.
- Platziere den Papierkreis auf dem sauberen und fettfreien Teller an der Stelle, an der du ihn transferieren möchtest. Achte dabei auf eventuelle Muster des Tellerrandes und passe die Position deines Bildes entsprechend an.
- Lege dir ein Stück Zeitung o.Ä. unter und bestreiche mit dem Pinsel zunächst die bedruckte Seite des Papiers satt mit dem Transfermedium. Vor allem die Ränder nicht vergessen!
- Dann bepinselst du den Teil des Teller, auf den das Bild transferiert werden soll, ebenfalls satt mit Medium.
- Lege Das Papier mit der bestrichenen Seite auf die bestrichene Stelle des Tellers. Platziere das Bild an der gewünschten Stelle und justiere ggf. etwas nach.
- Jetzt streichst du mit dem Finger, vorsichtig, von Innen nach Aussen über das Papier. Es dürfen keine Luftbläschen und Mediumansammlungen mehr zwischen Teller und Papier zu sehen sein. Versuche möglichst keinen Kleber auf die Oberseite des Papiers zu verteilen, denn so kann es später nur ganz schlecht Wasser ziehen, was das Abrubbeln erschwert.
- Föhne das Papier auf dem Teller etwa 10 Minuten nicht zu heiß und lasse den Teller dann gut abkühlen.
- Gib nun etwas warmes Wasser in den Teller (bei Flachen Gegenständen tauchst du den Gegenstand einfach in eine Schüssel Wasser) und lasse alles so lange stehen, bis das Papier eingeweicht ist und keine weissen Stellen mehr zu sehen sind.
- Dann kannst du vorsichtig beginnen mit der Fingerspitzen das Papier abzurubbeln.
- Ist die erste Schicht gelöst, kannst du das Papier wieder trocken Föhnen. Danach wieder einweichen und den Rubbelvorgang wiederholen. Du wirst diesen Schritt mehrmals wiederholen müssen, so lange, bis kein weisser Papierschleier mehr auf dem Motiv zu sehen ist.
- Wenn alles wieder getrocknet ist, überziehst du dein Transferfoto noch mit ein bis zwei Schichten Klebstofflack um alles zu fixieren.
- Befestige den Haken am Teller und hänge ihn auf!
Auch bei dieser Technik gilt: Möchtest du Fotos mit Schriftzeichen oder Zahlen verwenden, denke daran sie Spiegelverkehrt auszudrucken, damit die Schrift später auf dem Teller lesbar ist.
Ich habe mich auch an einem Wasserglas versucht und habe ein Foto von einem Sonnenuntergang darauf transferiert. Das war aber ein ganz schöner Kampf, denn das Glas war nicht ganz eben, es war schwierig das Foto gut darauf fest zu drücken und durch seine Rundungen waren auch ein paar Luftlöcher entstanden, die ich beim Abrubbeln des Papiers aufgerubbelt habe… Ich finde es ist trotzdem ganz hübsch geworden.
Besonders schön ist es, dass der Foto-Transfer ja durchsichtig ist, also wie ein Film. So kann das Licht wirklich durch das Glas und das Foto scheinen und der Sonnenuntergang leuchtet richtig.
Ja, so war das. Mit mir und dem Fernsehen wird es glaube ich nicht mehr die grosse Liebe, aber die nächsten zwei Sendungen mit mir sind schon in Vorbereitung. Dabei hatte ich mir Anfang letzte Woche noch geschworen, dass ich das NIE WIEDER mache – weil es so viele Nerven gekostet hat. Aber, Übung macht ja bekanntlich den Meister, also probiere ich es wohl noch ein paar mal.
Damit sage ich für heute Tschüss und wünsche dir eine kreative Woche!
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Jans Schwester says
Super Johanna!!!
Johanna says
Dankeschön liebe Kerstin!
frau nahtlust says
Das ist dir absolut gut gelungen und ich wäre vor Nervosität im Boden versunken. Dir merkt man die laufende Kamera nicht an, und ich habe den Beitrag gerne angeschaut. Toll, dass sie Bloggerinnen wie dich holen, um Dinge zu zeigen. Super!
LG. Susanne
Johanna says
Hey Susanne,
mir war auch bestimmt zwei Tage lang schlecht, weil ich so Bammel hatte. Am Tag im Studio war ich dann komischerweise ganz ruhig…
GLG Johanna
VERSCHIEDENART says
Glückwunsch zum ersten Fernsehauftritt!! 🙂
Ach wie schön! Das scheint gerade der Trend zu sein :)! Ich habe auch erst Fototransfer auf ein Kissen und ein Milchkännchen gemacht und dabei auch die beiden von dir beschriebenen Techniken verwendet.
http://www.verschiedenart.de/geschenk-fuer-oma-geburtstagsgruesse-auf-stoff/
Dir Idee mit dem Glas ist toll! Das werde ich auch ausprobieren!!
Danke für die Anregung!
Liebe Grüße
Sandra
Johanna says
Huhu, Sandra!
Ja, jetzt wo ich den Dreh raushabe finde ich die Technik auch echt klasse. Deine Stücke sind aber auch fabelhaft geworden – die Schwiegeroma hat sich bestimmt sehr gefreut!
Lg Johanna
VerschiedenArt says
Hallo Johanna,
Dankeschön :). Freut mich, dass Du auf meinem Blog vorbei geschaut hast.
Ja, die Schwiegeroma hat sich riesig gefreut und freut sich immernoch!
Liebe Grüße
Sandra
Fee von fairy likes... says
Oh, der Foto-Teller ist ja toll geworden, liebe Johanna! Und es sieht gar nicht so aus, als hätten Dir die Nerven so geflattert… Bei den nächsten Sendungen wird es bestimmt leichter. Das sagt zumindest meine Cousine immer, die auch vor der Kamera steht. Viel Erfolg dafür und liebe Grüße, fee
Johanna says
Vielen Dank liebe Fee!
Ja, zum Glück wirke ich relativ entspannt – innerlich war ich aber ganz schön angespannt!
Ich hoffe sehr auf den Gewöhnungseffekt…
xoxo Johanna