Als großer Fan von fermentierten und eingelegten Lebensmitteln habe ich seit ein paar Monaten zwei ganz besondere Lieblingsrezepte im Repertoire: Paleo „Sauerteig“ Brot aus Cashewkernen und blitzschnell eingelegte rote Zwiebeln! Beide Rezepte brauchen Zeit zum Reifen aber kaum Hands-on-Time.
Ich hätte es selbst nie geglaubt, dass man aus Cashewkernen eine Art Sauerteigbrot backen kann und bin immer noch vollkommen hingerissen vom Ergebnis dieses Backversuches. Bisher waren mir die Nussbrote nämlich immer viel zu nussig, süß und irgendwie Kuchenartig. Durch die Säure ist dieses Paleo-Brot jedoch ganz anders, irgendwie „normaler“ und auch neutraler, also mehr so, wie das Brot das man kennt.
Die Zwiebeln dagegen sind sehr kräftig im Geschmack, ich packe sie auf deftig belegte Brote, pimpe mein Salatdressing damit auf oder ich gebe z.B. Ofengemüse eine säuerlich-scharfe Note. Die Zwiebeln sind wahnsinnig schnell gemacht, brauchen dann jedoch einen Tag zum „picklen“. Ich habe immer ein Glas davon im Kühlschrank stehen.
Das Brot backe ich einmal die Woche, meistens über das Wochenende. Samstag wird der „Sauerteig“ angesetzt und Sonntags wird gebacken. So habe ich unter der Woche immer die Möglichkeit mir flugs ein Sandwich oder einen „Strammen Max“ zu machen. Gerade wenn es Mittags schnell gehen soll, ist das ein wunderbare Paleo-Lösung.
Diese Zutaten brauchst du für ein kleines „Sauerteig“Brot:
- 300 g ungesalzene Cashewkerne
- ½ Cup kaltes Wasser
- ca. 6 Kapseln hochdosierte Probiotika (ich benutze diese hier)*
- 2 Eier Größe L
- ½ TL Baking Soda (bekommt man z.B. im Asia Laden oder hier*)
- ¼ TL Meersalz
- 1 kleines Eigelb
- etwas Kokosöl zum Einfetten
Ausserdem benötigst du folgende Küchenutensilien:
- 9 cm x 20 cm Kastenform*
- Backpapier
- Hochleistungszerkleinerer
- Backofen
- Silikonschaber
- ofenfeste Schüssel aus Glas oder Porzellan (kein Metall!)
So bereitest du das Paleo-Brot zu:
- Zunächst muss der „Sauerteig“ angesetzt werden. Dafür zerkleinerst du die Cashew-Kerne in einem Hochleistungshäcksler mit einem halben Cup kaltem Wasser zu einer sehr cremigen Masse. Es sollten möglichst keine Stücke mehr in der Cashew-Creme sein.
- Öffne nun ca. sechs Probiotika-Kapseln und schütte das Pulver zur Cashew-Masse. Schalte die Maschine noch einmal kurz ein um die Probiotika gut im Cashewmus zu verteilen.
- Fülle nun die Cashewmasse in eine passende, ofenfeste Schüssel (am besten aus Glas). Benutze einen Silikonspatel um auch die letzten Reste aus der Maschinenschüssel zu kratzen.
- Decke die Schüssel mit einem Teller oder Deckel ab und stelle sie auf mittlerer Schiene in den Backofen. Schließe die Backofentür und schalte nur das Backofenlicht ein! Lasse das Cashewmus ca. 12-20 Stunden von den Probiotika bearbeiten, bis es schön sauer riecht. Um so länger du die Masse im Ofen belässt, umso saurer wird dein „Teig“.
- Ist dein „Teig“ schön sauer geworden, nimmst du ihn aus dem Ofen und schaltest den Backofen auf 150°C Ober- und Unterhitze.
- Fette die Seiten der kleinen Kastenform mit Kokosöl ein und lege einen passenden Streifen Backpapier in die Form, so dass die beiden langen Seiten und der Boden mit Backpapier bedeckt sind und das Papier an den beiden Rändern noch etwas heraussteht.
- Trenne nun die zwei großen Eier und schlage das Eiweiss mit einer Prise Salz (nicht zu) steif.
- Gib den Cashew-Teig und die beiden Eigelbe, sowie einen EL Wasser in einer zweite Rührschüssel und vermenge alles zu einem homogenen, klumpenfreien Teig. Danach rührst du das Baking-Soda und das Salz dazu.
- Nun hebst du vorsichtig das geschlagene Eiweiß unter.
- Gib den fertigen Teig in die vorbereitete Backform und streiche die Oberfläche mit einem Silikonspatel glatt. Die Form muss mindestens zu ¾ mit Teig gefüllt sein, damit du einen ordentlichen Brotlaib bekommst.
- In einer kleinen Schüssel oder Tasse verquirlst du nun noch das kleine Eigelb mit einem Teelöffel Wasser und bestreichst die Oberfläche des Brotes vorsichtig damit (am besten mit einem Silikon-Backpinsel).
- Backe das Brot im vorgeheizten Backofen (150°C) auf mittlerer Schiene für ca. 50 Minuten, (ab und zu eine Garprobe mit einem Holzstäbchen machen). Ist das Brot ausgebacken, stellst du den Ofen noch einmal auf 190°C hoch und bäckst das Brot für weitere 5-10 Minuten (bitte dabei beobachten, damit es nicht verbrennt). So bekommt es eine schöne Kruste.
- Nimm das Brot aus dem Ofen und lasse es noch mindesten 10 Minuten in der Form ruhen. Danach kannst du es auf einem Kuchengitter auskühlen lassen.
Tipp: Nussbrote schmecken „am nächsten Tag“ noch besser!
Ist die Farbe der eingelegten Zwiebeln nicht der Hammer? Sie peppen jedes Gericht auf – und das nicht nur optisch. Wer von euch Saure Gurken, Silberzwiebeln oder eingelegte Kapernäpfel mag, der wird diese Pickled Red Onions lieben. Sie sind sauer und süß, deftig und sehr umami.
Für ein Glas Pickled Red Onions brauchst du folgende Zutaten:
- ca. 3-4 rote Zwiebeln
- 1 Knoblauchzehe, halbiert
- 1 TL Salz
- 1 TL Zucker
- 1 Lorbeerblatt
- 4 schwarze Pfefferkörner
- Weissweinessig
- Wasser
- Einmachglas ca. 350 ml
Und so legst du die Zwiebeln blitzschnell ein:
- Schäle die Zwiebeln und schneide sie in möglichst dünne Ringe
- Gib eine Knoblauchhälfte und zwei Pfefferkörner in ein gut schliessendes Einmach- oder Marmeladeglas. Dann schichte die Hälfte der Zwiebeln darüber..
- Stecke dann das Lorbeerblatt an die Seite und lege die andere Knoblauchhälfte sowie die verbleibenden zwei Pfefferkörner dazu Außerdem jeweils einen Teelöffel Zucker und Salz.. Schichte dann den Rest Zwiebeln darauf, bis das Glas fast voll ist.
- Fülle das Glas zur Hälfte mit Essig auf. Die andere Hälfte dann mit Wasser.
- Verschließe das Glas gut und schüttle es so lange, bis sich der Zucker und das Salz aufgelöst haben.
- Nach einem Tag schmecken die Zwiebeln schon prima. Sie sind theoretisch ca. eine Woche im Kühlschrank haltbar – bei uns sind sie jedoch meistens schon nach drei Tagen leer 😉
Als leckeres Abendbrot esse ich im Moment sehr gerne eine Scheibe Paleo-“Sauerteig“-Brot mit einer halben Avocado und Zwiebeln darauf. Manchmal mache ich mir auch noch ein Spiegelei und etwas Bacon dazu (für mehr Protein). Das Brot ist ein echter Fettprotz, deshalb schneide ich die Scheiben sehr dünn – und esse maximal zwei davon auf einmal. Lecker sind sie auch getoastet mit Butter und Honig 🙂
Und, hast du du jetzt Hunger bekommen? Ich jedenfalls schon – ich schneide mir jetzt erst mal eine schöne Scheibe Brot ab. Hmmm, mit Honig oder Avocado….
Eine schmackofatzige Woche wünsche ich dir!
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Littlejohnssewingmom says
Hallo Johanna,
Bei dem Brot bin ich raus aber die Zwiebeln mache ich heute Abend, dann brauche ich am Samstag zum Raclette (Und den Rest des Wohenendes) keine rohen Zwiebeln zu ertragen. Außerdem passt der Farbtupfer gut in die Beilagenauswahl.
Viele Grüße Anja
Johanna says
Hey Anja,
das ist ja eine prima Idee mit dem Raclette! Ich finde es auch immer furchtbar wie die rohen Zwiebeln rumstinken – aber essen tue ich sie eigentlich gerne.
LG Johanna
Littlejohnssewingmom says
Liebe Johanna,
Die Zwiebeln waren der Hammer zum Raclette. Aber olfaktorisch war es kein Unterschied. Da ich heute Knoblauchconfit gemacht habe und es sich nicht lohnt Fr 4 Gläser den Backofen zu heizen habe ich ich 4 Gläser von den Zwiebeln gemacht und mit sterilisiert. Die Farbe leidet ein wenig und fermentiert so d sie damit auch nicht mehr, aber lange genug haltbar bis zum nächsten Raclette.
Und ich hatte eine andere Idee für den Adventskalender des Gatten: Äppler statt Essig verwenden. Auch wenn es ja Frevel ist Zucker und Äppler zusammen zu verwenden.
Magdalena says
Hallo Johanna
Ich habe die Zwiebel nachgemacht SUPER LECKER!!!! die werde ich jetzt öfters machen;-)
Lg Magdalena
Johanna says
Huhu Magdalena!
Es freut mich sehr, dass dir die Zwiebeln so gut schmecken! Und es ist echt so einfach, oder?
xoxo Johanna
Magdalena says
Ja Max 5 Minuten,und die Optik ist natürlich auch klasse!!!
Lg Magdalena